Sprechstunde digital

Die Digitalisierung durchdringt alle Bereiche unseres Lebens und verändert unsere Kommunikationsgewohnheiten. Auch beim Thema Gesundheit.
Vertriebler// 18. Februar 2019

Viele Krankenkassen bieten ihren Versicherten daher zunehmend online die Möglichkeit, mit ihnen zu kommunizieren und integrieren weitere Service-Angebote in die digitalen Kanäle: Zum Beispiel mit medizinischer Beratung per Videochat.

Discover Digital hat mit Dr. Nils Labusch (Abteilungsleiter Digitalisierung Markt) über die MediApp der Barmenia Krankenversicherung a. G. gesprochen.

 

Herr Dr. Labusch, mit der MediApp geht die Barmenia neue Wege in der modernen medizinischen Beratung. Mit welchem Ziel wurde die App entwickelt?

Labusch: Wir wollen mit der MediApp unseren Kunden eine hochwertige Leistung bieten, die in der Form nicht überall verfügbar ist. Gerade wenn es um „kleinere“ Fragestellungen geht, bei denen Zielgruppen wie junge Eltern oder Geschäftsreisende schnelle und kompetente Hilfe in unsicheren Situationen benötigen, sehen wir das Angebot als extrem nützlich an.
Wir sind überzeugt davon, dass dieses einfach zu bedienende Angebot eine sehr gute Ergänzung zum Besuch beim Hausarzt oder der stationären Behandlung ist. Außerdem halten wir die Lösung für einen Baustein bei der Entschärfung von Versorgungslücken z.B. in ländlichen Gebieten.

 

Versicherte können sich mit der App medizinische Hilfe per Videochat holen, unabhängig von Praxis-Öffnungszeiten und Wohnort. Wie genau funktioniert der digitale Arztbesuch?

Labusch: Das ist ganz einfach: Als Kunde der Barmenia Versicherungen in der privaten Vollversicherung benötigen Sie nur einen Zugang zum Kundenportal. Mit diesem Zugang können Sie dann auch die MediApp nutzen … per Smartphone, Tablet oder PC.
Von da an ist es dann noch einfacher – ein Klick mit dem Finger und die Verbindung per Video oder Chat wird hergestellt – je nachdem wie es in der Situation gerade besser passt. Am anderen Ende wird dann zunächst der Kontakt durch eine medizinische Hilfskraft aufgebaut, dann folgt die Weiterleitung an den Arzt. Das Ganze an 7 Tagen in der Woche, rund um die Uhr erreichbar.

 

Für wen ist dieses Angebot geeignet, wer kann die App nutzen?

Labusch: Das tolle ist, alle können dieses Angebot nutzen. Für Versicherte in unseren Vollversicherungstarifen ist die Nutzung kostenfrei. Alle anderen – sowohl bestehende Kunden als auch solche die es werden wollen – können den MediApp Tarif buchen und mit diesem die App nutzen.

 

Welche Anfragen können über die App bearbeitet werden? Können Sie uns ein konkretes Beispiel nennen, wie die App helfen kann?

Labusch: Über die Barmenia MediApp erreichen die Kunden unkompliziert 200 Ärztinnen und Ärzte aus über 30 Fachgebieten. Besonders beliebt sind Allgemeinmediziner, Orthopäden und Dermatologen. Aber es zählen auch alternativmedizinische Beratungsangebote wie z.B. Homöopathie und Naturheilkunde oder eine Stillberaterung zum Angebot.

Nehmen Sie als Beispiel eine Familie: Unsicherheiten wie neue und unklare Symptome die außerhalb der Sprechzeiten auftreten, können kompetent eingeordnet werden. Beliebt ist das Angebot auch auf Reisen, um ergänzend zu den lokalen Möglichkeiten die weiteren Schritte mit einem deutschsprachigen Arzt zu besprechen.

 

Die Vorteile die sich durch digitale Technologien in der Gesundheitsversorgung ergeben, sind also vielfältig. Was denken Sie, wohin die Entwicklung im Bereich eHealth geht?

Labusch: Wir arbeiten stets daran, Apps zu entwickeln oder bereitzustellen, die den Kunden mit echten Mehrwerten den Alltag erleichtern. Wir glauben, dass die digitalen Technologien eine Ergänzung der bestehenden medizinischen Betreuung sind und Ärzten wie Kunden einen Nutzen schaffen. Von daher gehen wir davon aus, dass diese Lösungen den Arztbesuch niemals vollständig ersetzen werden, das Feld dennoch wachsen wird. Die Anwendung der digitalen Möglichkeiten wird dann immer mehr zur Normalität.

 

Zur Person: Dr. Nils Labusch ist Abteilungsleiter Digitalisierung Markt und verantwortlich für die eHealth Initiative bei der Barmenia Krankenversicherung a. G. in Wuppertal. Nach dem Studium der Wirtschaftsinformatik an der WWU Münster, Promotion an der Universität St.Gallen sowie verschiedenen beruflichen Stationen im In-und Ausland befasst er sich in der aktuellen Rolle mit der kundenorientierten Sicht auf die Digitalisierung. Dazu gehören neue Geschäftsmodelle und Prozesse im Vertrieb, innovative Kundenschnittstellen sowie eHealth.

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