Cloud-Lösungen fördern und unterstützen den digitalen Wandel im Versicherungsgeschäft. Sie sind Basis für die Entwicklung neuer, digitaler Geschäftsmodelle, für die Steigerung von Effizienz und Produktivität. Denn die enorm großen Datenmengen, die für digitale Technologien und Geschäftsmodelle, für das Internet of Things (Glossar), für Telematik oder KI (Glossar) verfügbar sein müssen, lassen sich mit Cloud Technologien ideal lagern und verarbeiten.
Die Relevanz der Cloud als Motor der Digitalisierung bestätigt der aktuelle „Cloud-Monitor 2020“, eine regelmäßige Studie der Bitkom Research GmbH im Auftrag der Wirtschaftsprüfergesellschaft und Managementberatung KPMG. Laut Studie trägt Cloud Computing bei 87 % der befragten Unternehmen mit einem mittleren bis sehr großen Beitrag zur Digitalisierung des Unternehmens insgesamt bei.
Mehr noch: 74 % sehen in Cloud Technologien einen Treiber für die Digitalisierung ihrer internen Prozesse und die Entwicklung digitaler Sales- und Servicekanäle (63 %). Und auch für die Entwicklung digitaler Fähigkeiten der Mitarbeiter spielt sie eine immer wichtigere Rolle.
Cloud-Lösungen werden immer mehr zu einer tragenden Säule des digitalen Wandels und Versicherer müssen diese neuen Technologien nutzen, um ihre Wettbewerbsfähigkeit in der Zukunft zu sichern. Denn ohne eine entsprechende IT-Infrastruktur sind digitale Innovationen nicht realisierbar.
Beim Cloud Computing werden Daten, Dienste, Speicher, Software und vieles mehr nicht lokal auf einem Rechner oder dem Firmen-Server gespeichert, sondern bei einem externen Rechenzentrumsbetreiber. Unternehmen kaufen die IT-Leistungen wie Software oder Server also nicht mehr – sie mieten sie nur noch.
Auf diese kann bei Bedarf dann einfach via Internet zugegriffen werden – überall und jederzeit, was besonders für Versicherer mit ihren meist mehreren Standorten und Kooperationspartnern ein großer Vorteil ist.
Unterschieden wird zwischen den verschiedenen Cloud-Servicemodellen Privat Cloud, Public Cloud und Hybrid Cloud sowie zwischen verschiedenen Cloud-Diensten wie IaaS, PaaS und SaaS.
Während bei Private Clouds die Nutzung über unternehmenseigene Server bzw. Rechenzentren läuft, werden Public Clouds von externen Providern bereitgestellt. Hybrid Clouds verbinden beide Welten: So können Teile der Infrastruktur lokal vorliegen, während gleichzeitig Services von Cloud Anbietern bezogen werden.
Viele Vorteile liegen auf der Hand, zu diesen gehören beispielsweise:
Gerade Versicherer unterliegen strengen Datenschutzanforderungen und hohen regulatorischen Vorgaben: Wo dürfen Kundendaten gespeichert werden, wer darf Zugriff auf diese haben etc. Wichtigste Entscheidungskriterien für oder gegen Cloud-Lösungen sind also in der Branche die Themen Datenschutz, Sicherheit Compliance, Risikomanagement und Datenintegration.
Die etablierten Public-Cloud-Anbieter wissen um diese Sensibilität. Sie haben darauf reagiert und aufwändige Sicherheitsprotokolle implementiert. Zudem achten die Aufsichtsbehörden auf strenge und einheitliche Compliance- und Sicherheitsstandards.
Das Fraunhofer-Institut für Arbeitswirtschaft und Organisation IAO zeigt, welche Schritte ein Unternehmen gehen muss, um beim Datenschutz beim Cloud-Computing auf der sicheren Seite zu sein:
Das Thema Cloud-Computing ist auch Teil des Curriculums „Digitale Kompetenzen für die Versicherungswirtschaft“, einer Zusatzqualifikation der BWV Regional zu Themen der Digitalisierung, der digitalen Kommunikation und Kollaboration mit bundesweit einheitlicher Online-Zertifizierung.
Weitere Infos finden sich hier