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Freiräume schaffen, Neues entdecken: In der Azubi-Garage, einem Pilotprojekt des BWV Bildungsverbands, loten Azubis die Möglichkeiten neuer Technologien in puncto Versicherung aus.
Azubis// 17. Januar 2019

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Das Prinzip ist denkbar einfach, die Aufgabe eine Herausforderung: Nutzbarkeit neuer Technologien für die Versicherungswirtschaft herausfinden – innerhalb eines definierter Zeitraums bei ansonsten freier Hand. Virtual Reality-Brille, ultrahochauflösende 4K Kamera oder Quadrocopter standen im Rahmen des BWV Projektes zur Verfügung. Henrik Marganus und Luca Schowalter, in Ausbildung zum Kaufmann für Versicherungen und Finanzen bei der Allianz, entschieden sich für Letzteres, die Drohne (→ Glossar).

Was war die Leitidee bei eurem Drohnenprojekt?

Wir wollten herausfinden, ob und wie Drohnen in der Schadenbegutachtung bzw. -regulierung eingesetzt werden können, an schwer zugänglichen Gebäuden zum Beispiel, in schwierigem Gelände, bei Naturkatastrophen oder ähnlichem.

Wie seid ihr konkret vorgegangen?

Als erstes haben wir uns den Markt für Drohnen angeschaut und uns mit den rechtlichen Rahmenbedingungen vertraut gemacht. Da fing es auch schon an schwierig zu werden: Es ist ja keineswegs so, dass man einfach überall eine Drohne steigen lassen kann. Im Gegenteil: Die Auflagen sind mittlerweile so streng, dass deren Einsatz zum Beispiel in Wohngebieten, woran wir zuerst dachten, nahezu ausgeschlossen ist. Je nach Gewicht ist für den Einsatz eine Pilotenlizenz erforderlich, mitunter sogar eine Genehmigung der Landesluftfahrtbehörde. Dann muss die Haftungsfrage geklärt werden, ein Einverständnis des Kunden, bei dem geflogen wird, muss vorliegen, und ein ganz wesentlicher Punkt ist der Datenschutz, der in diesen Fällen sehr restriktiv ist…

 

Aber ihr habt trotzdem weitergemacht?

Ja, sicher. Einschränkungen und Auflagen bedeuten ja nicht, dass es unmöglich ist. Wir haben im nächsten Schritt nach möglichen Einsatzfeldern gesucht und uns mit der Technik vertraut gemacht, um einen Testeinsatz vorzubereiten. Wir haben uns mit Schadenabteilungen und Gutachtern kurzgeschlossen und waren schließlich mit einem Gutachter bei einem Brandschaden unterwegs. Daraus haben wir das Feedback gesammelt, verfügbar gemacht und beim Bildungskongress im vergangenen Jahr in Berlin präsentiert.

 

So helfen Drohnen bei der Schadenbegutachtung

Das sagt Thomas Geyr, Schadengutachter bei der Allianz, der für das Projekt zur Verfügung stand:
Die Drohnenbesichtigung bringt unter anderem Vorteile bei Schäden in größerer Höhe, zum Beispiel an einem Gebäudedach oder an Gebäudefassaden in oberen Stockwerken, an Stellen also, die nur schwer zugänglich sind oder ein gewisses Unfallrisiko haben. Auch bei großflächigen Grundstücksschäden kann ein Drohneneinsatz sinnvoll sein, da wir anhand von Fotos nicht immer den Umfang und Zusammenhang nachvollziehen können. Bei Naturereignissen, einem Hochwasser etwa, können Drohnenaufnahmen einen ersten Überblick über das Gesamtausmaß liefern.

Das bringt die Azubi-Garage aus Sicht der Ausbilder

Carsten Gorray, Referent Personal Berufsausbildung, Allianz Deutschland:
Die Azubi-Garage bietet den Auszubildenden die Möglichkeit über den Tellerrand zu schauen und sich mit neuen Methoden beispielsweise in der Schadenbegutachtung auseinanderzusetzen. Hier ist je nach Projekt eine enge Begleitung der Auszubildenden durch den Ausbilder erforderlich. Letztendlich haben wir Erfahrungen gesammelt, welche wir nicht missen möchten.

Karl Wagenhuber, Ausbildungskoordinator Allianz Deutschland:
Die Azubi-Garage weckt und fördert die Potenziale der Azubis. In einem sehr offenen Lernraum können Erfahrungen gesammelt und bewertet werden. Jeder erfährt dabei auch über sich selbst neue Erkenntnisse und kommt mit innovativen Themen unmittelbar in Kontakt.

Aufgrund der strengen Reglementierungen und hohen Anforderungen an den Datenschutz, so das Fazit aus dem Pilotprojekt, ist der Einsatz von Drohnen im Bereich Sach Schaden Privat eher schwierig. Wie aber sieht es aus im Bereich Gewerbe und Industrie? Discover Digital hat sich bei einigen Versicherern erkundigt → Regulierung mit Luftunterstützung

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