Etwas mehr als zwei Stunden täglich widmen wir durchschnittlich unserem Smartphone, das – je nach Altersgruppe – ca. 30 bis 60 mal am Tag aktiviert wird. Die Jüngeren Wischen, Klicken, Posten, Liken, Chatten oder Telefonieren deutlich mehr, die Älteren etwas weniger.
Direkt nach dem Aufwachen, beim Frühstück, auf dem Weg ins Büro, am Schreibtisch, in der Mittagspause und bei vielen anderen Gelegenheiten ist der Blick aufs Smartphone längst Routine. Das sind zwar immer nur kurze Augenblicke, wenige Sekunden – die sich aber schnell zu Minuten summieren, zu Stunden.
Hinzu kommt, vor allem im Büro: Jede Ablenkung aus konzentrierter Arbeit kostet uns zusätzlich rund 25 Minuten bis wir wieder wie zuvor bei der Sache sind.
Digitale Kompetenz heißt auch, kompetent mit digitalen Technologien umgehen. Nichts und niemand zwingt uns, das Smartphone in einem Maße zu nutzen, das zu Lasten anderer Lebensbereiche geht.
Ein erster Schritt hin zu kompetenter Mediennutzung ist eine kritische Bestandsaufnahme des eigenen Nutzungsverhaltens: Unter dem Stichwort „Digital Wellness“ oder auch „Digital Wellbeing“ leisten Apple und Google Unterstützung.
Neuere Versionen von iOS und Android protokollieren, wie oft das Smartphone aktiviert und welche App wie lange verwendet wird. In anschaulichen Statistiken (Tage/Wochen) wird uns vor Augen geführt, wie wir mit dem Smartphone umgehen, was wirkliche Zeitfresser sind. Ein Video hier und ein Guck-mal-hast-du-schon-gesehen dort, schnell noch eine WhatsApp Nachricht lesen und eine Sprachnachricht verschicken, die Timeline durchgehen, einen Post kommentieren…und schon ist wieder eine halbe Stunde dahin.
Kennt man sich und sein Verhalten bzw. bekommt dieses drastisch vor Augen geführt, liegt der nächste Schritt nahe: Digital Detox – Einschränkung des Konsums bzw. der Nutzung. Wer dabei nicht auf die eigene Disziplin vertraut, kann gezielt über die Systemsteuerung Zeitkontingente für einzelne Apps vergeben oder diese sogar für einen definierten Zeitraum sperren.
Ältere Betriebssysteme, die diese Funktion nicht beinhalten, können mit einer entsprechenden Digital-Wellbeing-App aus den Stores von Google und Apple nachgerüstet würden. So helfen uns digitale Tools sogar bei der sinnvollen Verwendung digitaler Tools.