Einfach. Transparent. Digital.

Nahezu jeder Zweite hat bereits eine Versicherung online abgeschlossen, findet die Prozesse aber häufig kompliziert und zeitaufwändig. Ein Beispiel, dass es auch anders geht...
Führungskräfte, Vertriebler// 21. August 2020

Reiserücktritts-, Kfz-, Rechtsschutz- und Auslandskrankenversicherung – eine Versicherung online abzuschließen, ist inzwischen weit verbreitet. Wie die Übersicht vom Digitalverband Bitkom zeigt, gilt dies zunächst aber nur für einfache Produkte.

Wird’s komplizierter, etwa beim Thema Lebens- und Unfallversicherung, sind die VermittlerInnen im persönlichen Gespräch gefragt.

Oder auch nicht: Denn letztlich basieren die dahinterstehenden Kalkulationen auf Statistik und versicherungsmathematischen Modellen. Werden die entsprechenden Parameter abgefragt, lassen sich auf deren Basis Risiko und Beitrag rechnerisch ermitteln. Verschlankt man dann noch den Antragsprozess, so dass dieser online abbildbar ist, und stellt man den KundInnen zusätzlich ein Mitspracherecht und vor allem eine Gewinnbeteiligung in Aussicht, sind alle Zutaten zusammen für ein erfolgversprechendes Angebot. Genau das haben wir uns bei unseren österreichischen Nachbarn genauer angesehen:

Tradition trifft auf Moderne

Livv.at ist eine digitale Versicherungsplattform, die die Vorteile der digitalen Welt mit der Erfahrung eines traditionellen Versicherungsunternehmens, der Lebensversicherung von 1871 a.G. München, verbindet. Livv.at versteht sich als junge und frische Marke auf dem österreichischen Markt, die auf verständliche Konditionen, transparente Versicherungsbedingungen sowie einfache und kurze Abschlussprozesse setzt. Produktgeber und Risikoträger sind Tochterunternehmen der Münchner Lebensversicherer.

Das Angebot von Livv.at konzentriert sich auf eine Ablebensversicherung, so die gängige Bezeichnung für eine Risikolebensversicherung in Österreich, sowie Unfallversicherungsschutz – wahlweise als permanenter Begleiter oder als Tagesunfallschutz.

Für die Beitragskalkulation der Risikolebensversicherung genügen einige persönliche Angaben wie Geburtsdatum, Größe, Gewicht, Beruf sowie ggf. Anzahl der Kinder im Haushalt und die Auskunft, ob Raucher oder nicht. Daraus wird entsprechend der gewünschten Laufzeit und Versicherungssumme (kann zwischen 25.000 € und 400.000 € variiert werden) in Sekundenschnelle der individuelle monatliche bzw. jährliche Beitrag kalkuliert.

Die Kalkulation der Unfallversicherung basiert auf noch weniger Angaben und bietet im Gegenzug zwischen 100.000 € und 1 Mio € Vollinvaliditätsleistung inklusive weiterer Leistungsbausteine. Für den Tagesunfallschutz (2 € Beitrag/Tag und max. 100.000 € Vollinvaliditätsleistung) genügt die Angabe des Geburtsdatums und der Adresse.

Transparenz und Partnerschaft

Tradition trifft auf Moderne könnte man ihr Projekt umschreiben. Wie kam es dazu und was bedeutet Livv.at für die LV 1871?

Norbert Renz: Wir wollten direkten Endkundenzugang in einem für uns neuen Markt, nämlich Österreich, aufbauen. Die Konstellation bringt sowohl Vorteile für unsere KundInnen, das Team, als auch für die LV 1871. Durch die Verbindung von Versicherungs- und Digitalisierungsexpertise decken wir alle Kompetenzen ab, die gebraucht werden und haben die Mittel, um erfolgreich sein zu können. Gleichzeitig gewinnen wir Erkenntnisse über die EndkundInnen.
Die LV 1871 hat das Bedürfnis der KundInnen erkannt, dass Menschen zunehmend eine Versicherung komplett online abschließen wollen und zwar so einfach wie beim Onlineshopping. Gerade weil die LV 1871 seit über 150 Jahren in der Branche ist, ist es für Livv.at ein echtes Anliegen, der Versicherung wieder zu ihrem Ursprung zu verhelfen: Partner zu sein für eine echte, flexible und individuelle Bedarfslösung für jeden. Denn der ursprüngliche Versicherungsgedanke ist zutiefst gemeinnützig, und das führen wir fort.

Der selbstdefinierte Gradmesser für den Erfolg der Plattform ist die Weiterentwicklung entsprechend den Bedürfnissen der KundInnen. Was heißt das konkret?

Norbert Renz: Für uns bedeutet das konkret, dass wir jederzeit unsere KundInnen und deren Bedürfnisse im Blick behalten. Nehmen wir Veränderungen im Verhalten unserer KundInnen wahr, passen wir unsere Produkte und Prozesse entsprechend an. Gleichzeitig haben wir unsere gesellschaftliche Verantwortung im Blick. Aus diesem Grund haben wir eine Partnerschaft mit dem Sterntalerhof, den wir zusammen mit unseren KundInnen unterstützen.
Der Sterntalerhof ist ein Kinderhospiz und eine Familienherberge, die sich um Familien mit schwer-, chronisch und sterbenskranken Kindern kümmert.
Darüber hinaus arbeiten wir unter anderem mit Instahelp zusammen. Instahelp ist ebenfalls ein österreichisches Start-Up und bietet psychologische Online-Beratung bequem von Zuhause aus an.

In Deutschland gibt es einige Anbieter, die Risikolebensversicherungen online anbieten. Auf dem österreichischen Markt ist das jedoch neu. Ist dies auch ein Testmarkt, um das Produkt zu einem späteren Zeitpunkt auf andere Märkte zu übertragen, um dies zum Beispiel auch in Deutschland oder in der Schweiz auszurollen?

Norbert Renz: Unsere Produkte sind speziell für den österreichischen Markt entwickelt worden. Dieser ist zwar dem Deutschen hinsichtlich rechtlicher und sprachlicher Aspekte ähnlich. Insofern werden entsprechende Erkenntnisse von unseren Produktgebern auch verwendet. Ein Roll-out für Deutschland ist aktuell jedoch nicht geplant.

Ungewöhnlich und auffällig sind die Kundenbindungsinstrumente, die Sie anbieten – nicht nur die Bonuszahlung sondern auch die Möglichkeit, diese einer gemeinnützigen Einrichtung zu spenden. Welche Erfahrungen machen Sie damit?

Norbert Renz: Transparenz ist uns ein wichtiges Anliegen. Zudem sehen wir uns als Gemeinschaft. Deshalb beteiligen wir unsere KundInnen an unseren jährlichen Risikogewinnen, sofern diese im entsprechenden Jahr erwirtschaftet werden. Dabei kann jede/r KundIn selbst entscheiden, ob er oder sie die Bonuszahlung aufs Konto gutgeschrieben haben möchte oder spendet. Im Falle einer Spende, verdoppeln wir diese. Ein Großteil unserer KundInnen nimmt diese Möglichkeit auch wahr, was uns sehr freut.

Vielen Dank für das Gespräch!

Zur Person: Norbert Renz ist Aktuar bei der LV1871 und verantwortlich für die Berechnungen, die für die Beitragskalkulationen bei Livv.at im Hintergrund laufen.

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