Veränderungsprozesse von Grund auf anstoßen, Silo-Denken überwinden, Innendienst und Vertrieb zusammenbringen: Die R+V Versicherungsgruppe hat in ihrer Akademie in Wiesbaden in einem Nachwuchsprojekt 14 Azubis aus unterschiedlichen Unternehmensbereichen zusammengebracht. Die Zielsetzung: Produziert einen Azubi-Imagefilm und ein Making-of. Arbeitet mit Scrum. Ihr habt zwei Wochen Zeit.
Scrum? Die Methode selbst war Punkt eins der Agenda, um alle auf einen gemeinsamen Wissensstand zu bringen. Punkt zwei: Aufteilung in Teams und Festlegung der Rollen.
Product Owner waren Nadja Sauerwein und Oliver Gödel, die zuständigen Betreuer in der Erstausbildung, die mit Rat und Tat zur Seite standen. Die beiden anderen Rollen eines jeden Scrum-Projekts, Scrum Master und Entwicklerteam, machten die Nachwuchskräfte unter sich aus.
Alexandra Köhler, Sie waren Scrum Master in einem der beiden Projekte. Was war dabei die größte Herausforderung für Sie?
Niemand von uns hatte je mit Scrum gearbeitet. Die größte Herausforderung war es daher, für die korrekte Umsetzung der Scrum-Struktur zu sorgen. Eine externe Beraterin half mir, mich tiefer in die Methode einzuarbeiten. Mit steigender Kompetenz fiel es mir leichter, das Entwicklerteam bei der Einhaltung der Methode zu unterstützen.
Wenn man die Ergebnisse sieht, waren alle sehr diszipliniert bei der Sache und hatten auch noch Spaß dabei. Wofür waren Sie als Scrum Master noch zuständig?
Ich organisierte Arbeitsmaterialien, beseitigte Hindernisse und schützte das Team vor unberechtigten Eingriffen während der eigentlichen Projektarbeit. Außerdem vermittelte ich zwischen Product Owner und dem Team. Ausdrücklich nicht Aufgabe des Scrum Masters ist übrigens die eigentliche Projektarbeit. Es war neu für mich, eigene Ideen zurückhalten zu müssen.
Wurden Ihre Erwartungen an die Arbeit mit Scrum erfüllt?
Ja, durchaus. Ich lernte viel über die Elemente von Scrum, die Dynamik in interdisziplinären Teams und was es bedeutet, als Scrum Master mit vielen Schnittstellen zusammenzuarbeiten. Ich kenne nun viele Vorteile, aber auch einige Herausforderungen und kann besser einschätzen, wann und für wen sich der Einsatz von Scrum eignen könnte – und wann ein klassisches Projektmanagement sinnvoller ist.
Julia Hoffmann, worin bestand ihre Aufgabe als Mitglied eines Entwicklerteams?
Ich war gemeinsam mit fünf weiteren Nachwuchskräften für die Erstellung des Making-of Films verantwortlich. Ziel unseres Films war es, die Anwendung von Scrum am Beispiel des Imagefilms zu zeigen. Über einen Zeitraum von zehn Tagen hinweg arbeiteten wir gemeinsam an der Ideenfindung und im Anschluss an allen anstehenden Dreh- und Schnittarbeiten.
Hat die Zusammenarbeit in interdisziplinären Teams gut funktioniert?
Ja, sehr gut sogar. Hilfreich war vor allem, dass uns die Product Owner jederzeit für Feedback zur Verfügung standen und es uns so ermöglichten, unsere eigenen Ideen optimal zu realisieren. Dadurch ist es uns gelungen, innerhalb kürzester Zeit und mit viel Spaß ein tolles Ergebnis auf die Beine zu stellen.
Welche Erfahrungen konnten Sie aus dem Projekt mitnehmen?
Durch das Filmprojekt habe ich gelernt, dass es hilfreich sein kann, altbekannte Arbeitsstrukturen aufzubrechen und sich an neuen Dingen zu probieren. Die erlernte Scrum Methode hat uns durchweg als Leitfaden gedient und es uns ermöglicht, unsere Ideen strukturiert umzusetzen. Abschließend lässt sich sagen, dass mir das Projekt viel Freude bereitet hat und ich die Erfahrungen und die entstandenen Freundschaften nicht missen möchte.
Vielen Dank, Frau Köhler und Frau Hoffmann!
Und was sagen die Betreuer, Nadja Sauerwein und Oliver Gödel?
Die R+V Versicherung ist auf zukünftige Marktanforderungen ausgerichtet. Kenntnisse agiler Methoden sind dafür unerlässlich. Durch dieses Projekt können die TeilnehmerInnen ihr Wissen in ihre jeweiligen Abteilungen einbringen und dort aktiv Veränderungsprozessen mitgestalten. Sie sind gut vernetzt und haben ein gegenseitiges Verständnis für Innendienst und Vertrieb entwickelt. Außerdem entstand ein authentischer Imagefilm, der zukünftig im Personalmarketing der R+V ergänzend eingesetzt wird.